Wer ist die "Wattenscheider Tafel"?
Die Räumlichkeiten der Wattenscheider Tafel beherbergen unter ihrem Dach auch die Bochumer Tafel e.V. und das Projekt „Kinder-Tafel“. Sie sind Mitglied im Bundesverband Deutsche Tafel e.V. und arbeitet nach den Tafel-Grundsätzen. Die Tafel unterliegt keine Trägerschaft durch die Caritas oder einen anderen Verband und wird nicht durch öffentliche Mittel unterstützt. Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist gemeinnützig und nicht gewinnorientiert. Die Kosten werden allein durch Spenden gedeckt.
Was leistet die Wattenscheider Tafel?
Mit unseren vielen Helfern und unserem mittlerweile recht großen Fuhrpark sind wir täglich unterwegs, um Lebensmittel und Sachspenden von der Wattenscheider und Bochumer Kaufmannschaft einzusammeln und an den 34 Ausgabestellen der Tafel, sowie Institutionen und Organisationen aus der näheren Umgebung Bochums, Hattingen, Herne und Wattenscheid, die Arme und sozial Schwache betreuen, zu verteilen.
So wird der Überschuss der Gesellschaft an die verteilt, die es wirklich brauchen. Damit erreichen wir mittlerweile ca. 10.000 Menschen wöchentlich. Allein bei der Lebensmittelausgabe in der Tafelzentrale bedienen wir im Schnitt 1000 Menschen pro Woche direkt an unserem Standort.
Im Sozialen Warenhaus haben wir durch zahlreiche Sachspenden die Möglichkeit geschaffen, Hilfebdürftigen und Menschen in Notlagen kostengünstig Waren des täglichen Bedarfs wie Möbel, Geschirr, oder Elektrogeräte anzubieten. Zu unseren weiteren Projekten gehört die Kinder-Tafel, durch die Kinder in Schulen und Kindergärten mit einem vitaminreichen Frühstück versorgt werden. Auf das Thema Kinderarmut haben wir besonderes Augenmerk gelegt und versuchen mit unserem Projekt da einzuspringen, wo Eltern und Gesellschaft versagen. Wir unterstützen jedoch auch ältere Menschen mit Lebensmitteln, um mit unseren Möglichkeiten Altersarmut zu bekämpfen.
Wer leistet die Arbeit?
Solch eine umfängliche Arbeit lässt sich nur durch das große Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer aufrecht erhalten. Derzeit sind es täglich etwa 40 Mitarbeiter in der Zentrale und über 420 Menschen über das ganze Stadtgebiet verteilt, die uns ehrenamtlich und in einem 2-Schichten-System an allen Wochentagen von morgens früh, bis in die Abendstunden unterstützen. Zusätzlich beschäftigen wir Schüler und Studenten, die bei uns ihre Praktika absolvieren, sowie in Zusammenarbeit mit dem Amts- und Jugendgericht auch Jugendliche, die ihre Sozialstunden ableisten.
Unser Motto:
"Der Mensch lebt nicht von Brot allein."
Weitere Projekte
Wattenscheider Tafel Jugend
Unser Anliegen, Armut zu bekämpfen und den Überfluss der Gesellschaft gerecht zu verteilen, ist keineswegs die einzige Aufgabe, die sich die Tafeln in Wattenscheid stellen: Ein besonderes Anliegen ist die Vermittlung von Berufsperspektiven und neuen Erfahrungen für Kinder und Jugendliche. Es erstreckt sich keineswegs nur auf willkommene Praktika von Jugendlichen, sondern es fließt ein in unser Projekt „Wattenscheider Tafel Jugend“. Dessen Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderen Problemen im Hinblick auf ihre Fähigkeiten und Motivation so zu fördern, dass sie in der Lage sind, eine Berufsausbildung zu beginnen und sich ins Berufsleben zu integrieren. Hier finden Sie Gehör und werden freundlich in die "Tafelfamilie" aufgenommen.
Da nur das Miteinander der verschiedenen Hilfseinrichtungen wirklich zugkräftig ist, hat der Wattenscheider Tafel e. V. ein großes Netzwerk aufgebaut, welches die IHK Bochum und die IHK Russland umfasst, sowie Vereine jeglicher Art: Caritas, Diakonie, Ökumenische Gemeinde, Jüdische Gemeinde Bochum, VDK, SKFM, BODO (Zeitung für Obdachlose), Studentenverbindungen, Parteien, AWO, IFAK, Haus des Handwerks, Overdyck, Gerichte, Küster, Kindergärten, Notwohnungen, Einzelpersonen und Gruppen unterstützen und helfen uns.
Gelebte Integration in der Sprachschule
Weil soziale und berufliche Integration gute Sprachkenntnisse voraussetzt, hilft die Wattenscheider Tafel auch Menschen mit Migrationshintergrund. Wir führen in der Sprachschule professionelle DaF-Kurse oder Alphabetisierungsurse mit Teilnehmer/-innen aus allen Teilen Bochums durch. Ein Kurs dauert semestergerecht ein halbes Jahr und wird einmal pro Woche für jeweils 3 Zeitstunden, entweder vormittags oder nachmittags durchgeführt. Jeder Kursteilnehmer schreibt anfangs einen Einstufungstest, um den für ihn oder sie passenden Kurs zu ermitteln. Zurzeit unterrichten wir mit gutem Erfolg ca. 50 Interessierte in 5 Kursen zum Teil sehr unterschiedlicher sprachlicher Voraussetzungen: Von weniger als A1 bis mehr als B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) ist hier alles vertreten und die Lehrkräfte versuchen jedem gerecht zu werden. Diese Kurse erfreuen sich wachsender Beliebtheit, weil alle Teilnehmer spürbare Fortschritte gemacht haben. Diese verdanken sie nicht zuletzt dem besonderen Profil unserer Deutschkurse: Zur Erprobung des interaktiven Sprachgebrauchs sind die Teilnehmer/innen angehalten, ein- bis mehrwöchige Praktika neben dem Sprachunterricht bei der regulären Tafelarbeit zu absolvieren.
Neue Perspektiven, Berufserfahrung, Weiterbildung
Im Sozialen Warenhaus, der Kleiderkammer und in der Schneiderei bekommen die Teilnehmer/-innen unserer Integrationskurse, aber auch Praktikanten und Arbeitssuchende große Hilfen. Das Angebot umfasst auch Computerkurse, Gastvorträge zu gesellschaftlichen und sozialen Themen, Kreativkurse für Kinder, Schneider-Kurse oder Nachhilfe in den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch und Mathe.
Die Tafel stellt sich bei YouTube vor
Mehr Informationen über die Tafel finden Sie in den folgenden beiden YouTube-Videos.
Videolink: http://youtu.be/_DFvC7HA8Xs
Ausführliche Langfassung:
Videolink: http://youtu.be/FL9FveD6CDI